2015-08-04c025

Pit Comber
Lauter harmlose Leute
untertitel[Kriminalroman]
original-
bibdatIltis Verlag, Düsseldorf [1961]
Pappe/Supronyl - 8° - 255 S.
reihe-
verlags-nr508
umschlaggestaltung-
notiz-
nachweisINT | IBL1 1121


"Der „Harmlose Nummer eins" war ich — ganz im Ernst! — denn man hatte mich kurz zuvor amtlich entschärft.
Warum und wieso?
Jemine, die Bullen haben ihre bewährten Methoden. Und stärker als unsereins sind sie in jedem Fall. Wenn einer aus Erfahrung spricht, dann ich.
Ein böser, herzloser Beamter sorgte dafür, daß ich meine Lizenz verlor. Was sagen Sie jetzt?
Die Presse von Los Angeles hat mich auch schwer enttäuscht. Goddam, wie oft hab' ich den Brüdern gratis und franko goldrichtige Tips gegeben — was sage ich: la-Knüller waren es, Supersensationsbomben, und das alles, ohne einen Nik-kel dafür zu nehmen. Zum Dank dafür fielen sie in ganzen Rudeln über mich her, wie die Hyänen, und zerrissen mich in kleine Fetzen. Mir kommen jetzt noch die Tränen, wenn ich daran denke.
Unter solchen Umständen war meines Bleibens nicht länger. Tief betrübt und gramgebeugt kehrte ich Los Angeles den Rücken, der Stadt, deren Wohltäter ich einst gewesen war, und zog mich schmollend — und im Besitze der entsprechenden Moneten — in den feudalen Luxus - Entspan-nungs-Ort Dark Valley zurück. Wenn ich Deanna Prior oder Abigail Herrig vor meinem geistigen Auge Cha-Cha-Cha tanzen lasse, weiß ich erst, wieviel ich in meiner grenzenlosen Harmlosigkeit versäumt habe. Schwamm drüber! —
Nach dem Motto „Gleich und gleich gesellt sich gern", suchte der Gangster Bill Godwin meine Nähe. Nein, ich muß Sie enttäuschen, er war nicht harmlos, er ganz bestimmt nicht — aber er hatte wenigstens einen harmlosen Auf trag für mich: ich sollte seine Stieftochter Sarah Macbride heil und sicher nach Louisiana in ein Mädchenpensionat bringen. Was ich auch tat. Das ist alles. Sofern Sie zufällig harmlose Leute nicht mögen, lesen Sie dieses Buch besser nicht." {Klappentext}