2016-01-06g049

Irene Grosch
Liebe, Leidenschaft und Tod
untertitel[Frauenroman]
original-
bibdatBewin Verlag - B. Winterbach K.G. | Menden/Sauerland [um 1961]
Ln. m. SchU - 8° - 317 S.
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verlags-nr-
umschlaggestaltung-
notiz
nachweis / katINT | 000F


"Dieses ist ein Roman von besonderer Eigenart. Es mag wie eine vielgehörte Phrase klingen: Wer ihn zu lesen beginnt, mag ihn nicht mehr aus der Hand legen. Die Atmosphäre einer vergangenen Zeit nimmt den Leser gefangen: die liebenswürdige Lebensart der alten Donaumonarchie mit ihrer Hauptstadt Wien, mit ihrem Charme, ihrer Nonchalance, ihrer Leichtfertigkeit, die man eher als Überlegenheit denn als Schwäche empfinden kann, mit ihren tändelnden Liebeleien steht vor uns auf und umhüllt uns mit einem Duft, der Wünsche und Träume in uns wach werden läßt.
Aber da ist auch die unbefriedigte Lebensgier, eine unergründliche, oft gefährliche Leidenschaft, die die Akteure dieser vitalen Handlung groß wie Dä-mone vor uns aufstehen läßt — da ist der Spieler Graf Cento von Launay, von dem man nicht weiß, was ihn immer wieder zum Roulett und zum einsamen Trinkgelage zwingt, da ist der junge und listige, im Grunde aber einfältige Baron Laurenz Hofferstätt und zwischen ihnen die — wenn auch bürgerliche, so doch wohlerzogene — Viktoria — Vicky, wie ihre Freunde sie nennen dürfen. —
Der listige Plan, den der junge Hofferstätt sich ausdenkt, um aus der geliebten bürgerlichen Vicky eine ,von Stand' zu machen, um sie so seinem Erbonkel präsentieren zu können, der ihm zwar ,wenn es sein muße eine Balletteuse fürs Vergnügen, nie aber eine Bürgerliche für die Ehe verzeihen würde — dieser Plan also ist nicht verwerflich genug, als daß sich der doch so leichtfertige, spiel- und trunksüchtige' Cento Launay nicht für ihn gewinnen ließe. So geht Hofferstätts Rechnung scheinbar auf, aber er hat nicht mit dem leidenschaftlichen ungarischen Blut des Grafen Cento gerechnet, der äußerlich zwar oft das Bild eines heruntergekommenen, leichtsinnigen Spielers bietet, in dessen Innern sich jedoch der Grandseigneur alten Adels erhalten hat. — Das Geheimnis, das ihn umgibt, ist wahrhaft ungewöhnlich. Das Kreuz auf der Höhe, das gegen den Himmel über den Donaubergen steht, wenn man von Schloß Launay zur Burgruine hinübersieht, ist für die junge, liebenswerte Vicky der erste Ansatz zu einer grausigen Offenbarung, die das Spiel im alten Schloßsaal wieder lebendig werden läßt und so den undurchdringlichen Schleier um Graf Cento endlich lüftet. Heiße Liebe und unergründliche, wilde Leidenschaft beherrschen eine ungewöhnliche Handlung. Sie mag auch der Tod nicht zu besiegen, der opferwillige Tod, der das Tor zu neuem Leben einen Spalt breit öffnet und hinter dem neue Liebe ihren Anfang nehmen mag."{Klappentext}